Städtetrip

Auf den Spuren der Monarchie

Wir hatten uns für ein kompaktes Reisemobil entschieden. Unsere Fahrt sollte in die Kaiserstädte der Monarchie führen: nach Wien, Bratislava, Budapest, Balatonfüred und Eisenstadt. Dafür benötigten wir ein handliches Fahrzeug. Vor allem können Nebenstraßen und die Straßen der Innenstädte recht eng werden. Unser Haus auf Rädern sollte also für eine solche Stadtentdeckertour passen. Mit Hilfe unseres Wohnmobilvermieters Gebetsroither fiel die Wahl auf einen Compact von Adria. Tolles Raumgefühl und trotzdem wendig und schmal, sodass man auf normalen Stadtparkplätzen parken kann, meinte dieser. Wir sollten unsere Entscheidung nicht bereuen. Und schon am zweiten Reisetag unseren Compact so richtig schätzen lernen.

Mitten in Wien
Ab ging es abends nach Bezug unseres Reisemobils in Richtung Wien. Der Stellplatz in der Stadt war für uns bereits reserviert. Von dort hatten wir nur 150 Meter zur U-Bahn. Am nächsten Tag unternahmen wir also einen ausgiebigen Stadtbesuch mit Besuch des Museumsquartiers und Schönbrunn. Mein Mann und ich hatten zwar mit der Schule die Sehenswürdigkeiten Wiens wie Schönbrunn, Schloss Belvedere und den Prater besucht. Aber das ist 40 Jahre her. Jetzt wollten wir diese Erinnerungen auffrischen. Und wir verbrachten tatsächlich einen wunderbaren Wien-Tag.

 

Bratislava entdecken
Wir übernachteten ein zweites Mal in Wien am Stellplatz und fuhren am folgenden Morgen nach Bratislava weiter. Diese Stadt war neu für uns. Wir hatten zwar von der schönen Altstadt und der Burg gelesen. Doch eine Vorstellung von Bratislava konnten wir uns nicht machen. An diesem zweiten Reisetag lernten wir unseren Compact auch so richtig schätzen. Man kann mit ihm wirklich überall hin. Parken im Zentrum einer historischen Stadt gelingt mühelos. Auch die Straßenbahn wird nicht behindert, denn wir mussten noch kurz an einem Supermarkt mitten in Wien zum Einkaufen halten. Die Bim kam jedenfalls vorbei.

Camping auf Slowakisch
In Bratislava angekommen, besichtigten wir mit dem Bummelzug, der vom Zentrum abfährt, die Burg und die Alstadt. Stadtrundfahrt also. Unseren Compact stellten wir ganz in der Nähe auf einem Parkplatz ab.
Nach der Stadtrundfahrt mit dem Bummelzug fuhren wir zum Autocamp im Westen von Bratislava. Dort wollten wir übernachten. Da wir mit dem Wetter Glück hatten, konnten wir abends im Badesee des Campingplatzes noch schwimmen gehen. Unser Fazit: Bratislava, wir kommen wieder! Denn wir hatten nur eine Übernachtung für diese wunderschöne Stadt eingeplant. Aber wir konnten in Erfahrung bringen, dass man Bratislava auch mit dem Schiff von Wien aus erreicht. Das heben wir uns fürs nächste Mal auf. Vielleicht sogar mit einem Theaterbesuch im Slowakischen Nationaltheater. Das Ensemble soll ja ausgezeichnet sein.

Zwischenstopp in Gyor
Nun ging es weiter nach Budapest. Dafür fuhren wir über die Bundesstraße zurück nach Österreich, um die Autobahnmaut in der Slowakei zu sparen. Und dann ging es direkt zur ungarischen Grenze bei Nickelsdorf. Unser Ziel, Camping Haller, mitten im Zentrum von Budapest, in einem Park gelegen.
Auf der Fahrt dorthin hielten wir gegen Mittag in Gyor. Um am Blumen- und Gemüsemarkt zu bummeln, etwas Proviant einzukaufen und in einem der netten Cafés im historischen Zentrum zu rasten. Freunde hatten uns empfohlen, unbedingt wegen dem Markt und der schönen barocken Altstadt nach Gyor zu fahren.

Die Perle Budapest
Zwei Tage Budapest sind einfach zuwenig. Zuviel ist zu besichtigen, denn das Burgviertel mit dem Donauufer ist Weltkulturerbe. Dazu kommen die Brücken über die Donau wie die Kettenbrücke, das Panorama auf die Stadt vom Gellértberg mit der Zitadelle, die Paläste, Kirchen und das Parlamentsgebäude. Auf die Budaer Burg fuhren wir mit der Standseilbahn. Und der Synagoge statteten wir auch einen Besuch ab, bevor es weiter nach Balatonfüred an den Plattensee ging. Hier in Budapest zeigte sich nochmals: Der Compact ist ein Stadtentdecker. Wir hatten das absolut richtige Wohnmobil für unsere Reise in die Kaiserstädte gewählt. Er bietet ausreichend Platz mit den Längsbetten. Und auch das geräumige Bad benützten wir fleißig. Der Compact lässt sich sehr angenehm fahren, ist wendig und leicht zu bedienen. Wir wechselten uns dabei ab.

Kurtage am Balaton
Auch am Plattensee, in der Kurstadt der österreichisch-ungarischen Monarchie, in Balatonfüred, verbrachten wir weitere zwei Tage. Der Campingplatz Füred liegt direkt am Plattensee. Abends badeten wir, tagsüber fuhren wir mit dem Bummelzug in die Kurstadt. Am anderen Tag unternahmen wir mit unserem Compact einen Ausflug auf die Halbinsel Tihany. Das Städtchen ist für seine kleinen Schilf-Basalt-Häuser, die Handwerkskunst und das Kloster bekannt. Nach einem Bummel durch die Gassen von Tihany setzten wir mit der Autofähre, auf die auch Wohnmobile fahren können, ans Südufer des Plattensees über. Wir gondelten mit unserem mittlerweile lieb gewonnenen Compact den See entlang und übernachteten auf einem Stellplatz in Balatonszemes.

Burg und Therme
Am darauffolgenden Tag traten wir die Heimreise an. Unsere Route führte über Keszthely zur Burg Sümeg. Am Fuß des Burgberges gibt es einen tollen Burggasthof, in dem man im Gastgarten unter Kastanien sitzend ausgezeichnete ungarische Küchen genießt. Die mittelalterliche Burganlage besuchten wir ebenfalls und werden sie unseren Freunden für ihren nächsten Urlaub empfehlen.
Nun saß ich wieder am Steuer und nach unserem Burgbesuch ging es in Richtung österreichisch-ungarischer Grenze nach Hegykö. Wir genossen abends das Baden in der Therme gleich neben dem Campingplatz und den Wein der Region. Gerade die Gegend um Sopron zählt zu den ältesten Weinbauregionen Ungarns.

Auf zu Haydn!
Unser letzter Reisetag führte uns dann nach Eisenstadt. Das Haydn-Haus und Schloss Esterházy standen auf unserem Besichtigungskalender. Und da Podersdorf mit seinem wunderbaren Leuchtturm nur eine knappe Stunde von Eisenstadt entfernt liegt, fuhren wir am späten Nachmittag noch hinüber auf die andere Seite des Neusiedlersees. Wir übernachteten am Strandcamping Podersdorf und genossen einen wunderbaren Sonnenuntergang.

Am nächsten Tag hieß es früh aufstehen. Eine Stunde hatten wir noch bis zu unserem Vermieter zurückzulegen und wir mussten bis 10 Uhr vormittags das Wohnmobil zurückgeben. Das fiel uns ganz besonders schwer, denn wir hatten uns in den Compact während der Reise regelrecht verliebt. Wer weiß, vielleicht wird er einmal uns gehören.